Da ich sehr gerne analysiere und Zusammenhänge verstehen möchte, fragte ich mich, wie es eigentlich zu so viel unnötigem Kram im Haushalt kam (vielleicht findest du dich ja auch in dem ein oder anderem Punkt wieder). Plötzlich stieß ich auf der Gerümpel im Haushalt.
Wenn ich mir die letzten Jahre so ansehe, sind wir so oft umgezogen. Das erste Mal, als unser Kind sechs Monate alt war. Da war an Ausmisten nicht zu denken. Alles einfach in Kartons gepackt und so manche Kiste nie ausgepackt. Und so setzte sich das bei jedem Umzug fort. Mehr und mehr Kartons, mit mehr und mehr unnötigem Gerümpel.
Und seit wir aus Deutschland weggezogen sind fällt es mir auch sehr schwer, Dinge oder Klamotten zu entsorgen, die die gewohnte deutsche Qualität haben.
Haben deine Eltern Sachen gehortet?
Ein weiterer Punkt bei mir ist die Herkunftsfamilie. Das Rollenmodell von Eltern die im Krieg aufgewachsen sind und alles horteten was geht. Egal ob Schlussverkauf, Sonderangebote oder was auch immer: Von allem wurde massig und unnötig gekauft, die hintersten Ecken im Schrank vollgestopft. Im Billigladen noch die Bluse in der fehlenden Farbe geholt und in den Kleiderschrank gequetscht. Alle Freiflächen gefüllt mit Vasen, Figuren, Schälchen, darunter natürlich Deckchen. Es war „zum Ersticken“. Die eigene innere Leere wurde versucht mit Konsum zu füllen. Aber das „wahre Glück“ von innen heraus nie gefunden. Ja, die Kriegserfahrung hatte ihre Spuren im Kaufen und Horten hinterlassen.
Macht noch mehr Kram wirklich glücklicher?
Ich muss gestehen, auch ich hatte die Phase einfach mal so „shoppen“ zu gehen. Und es ist mittlerweile ja eine beliebte Freizeitbeschäftigung oder Bedürfnisbefriedigung der modernen Zeit. Aber macht uns noch mehr Kram wirklich glücklicher? – Ich für mich musste feststellen, dass es das leider überhaupt nicht tut.
Seitdem ich mich mit dem Ausmisten beschäftige ist es sogar spannend, in ein Geschäft zu gehen, sich die Dinge anzusehen und überhaupt nicht das Bedürfnis haben etwas zu kaufen. Das macht richtig glücklich! Probiere es mal aus.
Diese Punkte im Hinterkopf zu haben helfen mir sehr dabei, Verständnis dafür zu entwickeln, was da eigentlich „ablief“. Und somit das angesammelte belastende Gerümpel loszulassen und ganz bewusst einen neuen Weg zu mehr Freiheit zu gehen. Und die eigenen vier Wände zu entmisten bedeutet auch Körper und Seele zu entrümpeln. Wer weiß, ob nicht auch ein paar Pfunde purzeln.
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Dein Kommentar
Wo stehst du im Moment? Hast du schon mit dem Entrümpeln begonnen oder planst du es fest ein?
Ich habe festgestellt,dass es oftmals so ist das die Dinge schon sehr verbraucht sind die ich ausmiste. Selber sehe ich das häufig nicht so aber meine Freunde. Daher sollte man auch seine eigene Wahrnehmung überdenken und man so überprüfen ob die eigene Wahrnehmung so stimmt.
Hey Angelika! Danke für deinen Kommentar. Es ist definitiv wichtig, unsere eigene Wahrnehmung zu überdenken und zu hinterfragen. Manchmal gewöhnen wir uns an bestimmte Dinge und bemerken nicht, wie verbraucht sie bereits sind. Die Meinung und Perspektive von Freunden können dabei sehr hilfreich sein, um uns bewusst zu machen, dass es Zeit ist, etwas auszumisten. Es ist gut, offen für Feedback zu sein und unsere eigene Wahrnehmung regelmäßig zu überprüfen. Hast du Tipps, wie man besser seine eigene Wahrnehmung reflektieren kann?
Ich miste gerne aus, doch es ist schwer, hier gibt es weder Sozialladen noch andere Stellen, die einem nur irgendwas abnehmen, ich setzte es zum Teil in kostenlose Anzeigen zum Verschenken, aber auch hier ist es schwierig, die Leute haben alles und sind gestopf. Versand mach ich ungern, da hat man auch noch Arbeit damit und hier ist keine Post und die blöden Antworten braucht man auch nicht. Flohmarkt will ich nicht gehen, manchmal gebe ich es an andere, die auf dem Flohmarkt verkaufen. Lg Hildegard
Hey Hildegard! Ich verstehe, dass es frustrierend sein kann, wenn man gerne ausmisten möchte, aber es nicht so einfach ist, die Sachen loszuwerden. Kostenlose Anzeigen sind sicherlich eine gute Möglichkeit, aber manchmal ist es schwer, die richtigen Leute zu finden, die Interesse haben.
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, lokale Gruppen in sozialen Medien zu nutzen? Oft gibt es dort Gemeinschaften, in denen Leute Dinge tauschen oder verschenken. Vielleicht findest du dort jemanden, der an deinen Sachen interessiert ist und sie gerne abnehmen würde.
Oder wie wäre es, wenn du einen kleinen Tauschtreff in deiner Nachbarschaft organisierst? Du könntest einladen, dass Leute ihre Sachen mitbringen, die sie nicht mehr brauchen, und dann könnt ihr untereinander tauschen. Das kann eine schöne Möglichkeit sein, neue Leute kennenzulernen und gleichzeitig Platz in deinem Zuhause zu schaffen.
Hast du schon solche Ideen ausprobiert oder fallen dir noch andere Möglichkeiten ein, die dir helfen könnten, deine Sachen loszuwerden? Lass es mich wissen!
Ich fühle mich am Fuße eines riesigen Berges. Ich bewundere andere für ihr aufgeräumtes Haus. Ich beschränke mich auf wolle und handarbeitskram. Ich kaufe nur sehr selten Bücher und nur nach reiflicher Überlegung. Ich kann nichts heiles weg werfen. Aber ich verschenke oder gebe in den sozialladen. Am Tag bevor die Mülltonne abgeholt wird. Ist der Tag an dem 20 Dinge bewusst entsorgt werden. Aber es ist schwer. Liebe Grüße
Liebe Andrea,
es ist verständlich, dass es schwer fällt, Dinge loszulassen, insbesondere wenn sie einen sentimentalen Wert haben oder man denkt, dass sie eines Tages noch gebraucht werden könnten. Aber es ist auch wichtig zu erkennen, dass zu viel Gerümpel im Haus uns belasten und unglücklich machen kann. Es ist gut, dass du bewusst versuchst, Dinge zu entsorgen und auch zu verschenken oder an den Sozialladen zu geben. Vielleicht kannst du auch darüber nachdenken, welche Dinge du wirklich brauchst und welche nicht, und dich auf das Nötigste beschränken. Das kann helfen, den Berg zu verkleinern und das Gefühl der Überforderung zu verringern.
Liebe Grüße
Claudia
Toller Artikel, toller Blog! (eben erst entdeckt)
Seit ich Zeit zum Ausmisten habe, weiß ich, woher das ganze Gerümpel kommt, zumindest in unserer Familie:
Es lag zu einem Großteil an der zeitlichen Überforderung gepaart mit mangelnden Routinen. Anhand der Jahreszahlen auf unsortierten Papierstapeln oder der Kleidergrößen konnte ich genau erkennen, zu welchen Zeiten wir in unserem Leben total überfordert waren. Wir stopften die Dinge einfach irgendwohin, anstatt sie aufzuräumen (aber wohin in einem unsortierten Haushalt?) oder aus der Wohnung zu schaffen.
Seit zwei Jahren arbeite ich an einem ordentlichen zu Hause und es wird tatsächlich besser: Beharrliches Ausmisten in einzelnen Bereichen, Routinen und viel weniger neu kaufen oder annehmen helfen, dass es immer besser wird und ordentlich bleibt.
Frohes Ausmisten und Ordnung halten an alle!
Danke für deinen ausführlichen Kommentar Stefanie. Ich kann deine Erlebnisse fast zu 100 % aus eigenen Erfahrungen bestätigen. Es lebt sich viel befreiter nach dem Ausmisten.
Danke für den tollen Artikel! Ich bin am Anfang der Aufräumreise, da ich realisiert habe, dass weniger glücklicher macht. Das Problem mit dem „Horten“ kenne ich. Vor allem bei „Erinnerungen“, aber auch bei Sachen, die mal teuer waren (das Geld ist eh weg…), die noch „zu gebrauchen sind“ (irgendwann, irgendwer …) oder wo die Entsorgung nicht so einfach ist (alter Laptop mit Daten drauf).
Trotzdem will ich es angehen und habe schon angefangen, Schritt für Schritt.
Liebe Kathi, vielen Dank für dein Feedback und toll, dass du dich auf die Aufräumreise begibst! Das ist ein wichtiger erster Schritt, um mehr Klarheit und Platz im Leben zu schaffen. Wie du schon erkannt hast, können Erinnerungen und sentimentale Gegenstände schwierig sein, um sich von ihnen zu trennen. Ein Ansatz, den ich gerne empfehle, ist, sich zu fragen, ob diese Erinnerung oder der Gegenstand tatsächlich Freude bereitet oder ob es nur ein Stück Vergangenheit ist, das einen belastet. Wenn es keine Freude mehr bereitet, ist es oft besser, sich davon zu trennen, um Platz für Neues und Positives zu schaffen. Viel Erfolg weiterhin bei deiner Aufräumreise!
Ich bin heute in ein Geschäft gegangen und ohne etwas zu kaufen wieder rausgegangen. Bei den Klamotten gucke ich genau hin wie die verarbeitet sind, dann frag ich mich immer, brauchst du das? NEE, also wird es nicht gekauft.
Toll, Ilse! Ist ein super Gefühl, oder?
Das ist eine sehr gute Strategie, um impulsives Shopping zu vermeiden und bewusster mit dem eigenen Konsum umzugehen. Wenn man sich vor dem Kauf Zeit nimmt, um zu überlegen, ob man das Produkt wirklich braucht und es sorgfältig auf Qualität und Verarbeitung prüft, kann man oft unnötige Einkäufe vermeiden und langfristig Geld sparen.